Modul „Schreibwerkstatt“
Vom 28. Bis zum 29. März 2019 besuchten wir im Rahmen des Moduls „Schreibwerkstatt“ die Rauriser Literaturtage. Dabei wurden wir von Frau Professor Bankosegger, der Modulleiterin, und Herrn Professor Posch begleitet.
Bevor wir zu den abendlichen Lesungen auf die Alm fuhren, statteten wir dem Gasthof Grimming einen Besuch ab. Dort fand eine Lesung der Salzburger Jungautorin Katherina Braschel, die den Rauriser Förderungspreis erhalten hatte, statt. Sie überzeugte mit dem Kurztext „Das gute Bild“, in dem sie den Alltag zweier benachbarten Familien, die nur durch eine „dicke Mauer“ getrennt sind und trotzdem verschiedener nicht sein könnten, direkt und ohne Beschönigung beschreibt.
Danach ging es mit der Gondel hinauf auf die Heimalm, wo drei weitere Lesungen stattfanden. Die Salzburger Autorin Petra Nagenkögel erzählte von ihren Erfahrungen, die sie auf vielen Argentinien-Reisen gemacht hatte. Vladimir Vertlib las aus seinem Roman „Victor hilft“, in dem er von einem ehemaligen russischen Migranten berichtet, der sich nun für Flüchtlinge im Salzburger Durchgangslager engagiert. Vertlib verzichtet in seinem Roman nicht auf die Einbindung eigener Erfahrungen.
Besonders spannend war für uns aber die Lesung von Verena Mermer, einer niederösterreichischen Autorin. Ihren Roman „Autobus Ultima Speranza“ hatten wir im Vorfeld gelesen und kontrovers diskutiert. Er handelt von einem Bus, dem „Autobus Ultima Speranza“, der von Wien nach Rumänien fährt und erzählt die Geschichte vieler verschiedenen Schicksale, hauptsächlich rumänischer ArbeitsmigrantInnen, die zwar alle im selben Bus sitzen, jedoch einfach nur nebeneinander existieren, ohne miteinander viele Worte zu wechseln.
Zum Abschluss unserer Exkursion hatten wir am nächsten Tag die Gelegenheit, die Autorin im Rahmen einer spannenden Frage- und Diskussionsrunde persönlich zu ihrem Roman und dessen Konzeption zu befragen und von ihren schriftstellerischen Erfahrungen zu profitieren.
Ervin Nuhanovic und Till Tanzer
