Exkursion der 5B in die Gedenkstätte „Auschwitz-Birkenau“, 25.-27.September 2021

Wir, die 5b, wurden von dem Historiker Albert Lichtblau und dessen KuratorInnenteam in die Gedenkstätte „Auschwitz-Birkenau“ eingeladen, um uns dort als erste Schulklasse Österreichs die noch nicht offiziell eröffnete Österreich-Ausstellung „Entfernung Österreich und Auschwitz“, die erst am 4. Oktober von Bundespräsident Van der Bellen eröffnet werden wird, anzuschauen. Die HistorikerInnen, die die Ausstellung gestalteten, suchten eine Schulklasse, die diese testen konnte. Albert Lichtblau fragte bei unserer KV, Frau Prof. Bankosegger, an und sie schlug uns vor.

Nach einer langen Busfahrt am Samstag waren alle erschöpft und freuten sich, endlich im Hotel angekommen zu sein.

Am Sonntag, dem 26. 09., fuhren wir um 8:30 Uhr los zum ehemaligen Stammlager „Auschwitz“, auch Auschwitz I. genannt. Jeder kam mit anderen Erwartungen an… Wir bekamen eine interessante Führung mit Headsets, so erfuhren wir viele Details über das Arbeits- und Vernichtungslager und dessen Opfer, die wir vorher noch nicht gewusst hatten. Uns allen fiel es etwas leichter sich in die damalige Situation hineinzuversetzen, da wir alles vor Ort ansehen konnten. Wir gingen zum Beispiel durch das zynisch beschriftete Tor „Arbeit macht frei“, die Schlafblöcke der KZ-Häftlinge, Krematorien und eine Gaskammer. Nach diesen vier Stunden Führung waren wir alle erschüttert und überfordert mit den vielen bedrückenden Informationen. Dennoch fuhren wir am Nachmittag nach Auschwitz-Birkenau, auch Auschwitz II. genannt, und besichtigten das riesige Areal des Vernichtungslagers. Insgesamt wurden in Auschwitz-Birkenau über eine Million Menschen ermordet.

Am Montag, dem letzten Tag, hatten wir die Ehre, die noch nicht eröffnete „Österreich Ausstellung „Entfernung Österreich und Auschwitz – HIER-DORT“ zu besuchen. Die KuratorInnen legten bei ihrem Ausstellungskonzept einen Wert auf Reduktion und Sachlichkeit. Sie verknüpfen die NS-Geschichte Österreichs mit der Geschichte Auschwitz‘, wo es sowohl unter den Opfern als auch TäterInnen ÖsterreicherInnen gab. „Hier“ meint Auschwitz, „dort“ Österreich. Die Ausstellungsstücke aus Österreich werden auf eine Wand projiziert, die Quellen, die Auschwitz betreffen, liegen in einer beleuchteten Vitrine. Das beschreibt das Konzept von „HIER-DORT“. Besonders die Zitate in der Ausstellung haben viele von uns berührt und wir haben mit den HistorikerInnen in der Ausstellung über deren Bedeutung diskutiert. Zum Schluss durfte jede und jeder von uns seine Gedanken in ein digitales Gedenkbuch schreiben, das ein wichtiger Teil der Ausstellung ist. Sobald wir auf „Senden“ drückten, verschwanden die Nachrichten. Diese werden am 25. Oktober das erste Mal im Salzburg Museum auf einem Bildschirm aufscheinen und zu lesen sein.

Die Reise hat sich definitiv gelohnt, auch wenn die Erfahrungen in der Gedenkstätte teilweise sehr heftig und fordernd waren.

Leonie Mayer und Eva Lindhuber, 5B