Zwei Zeitzeuginnen berichten: Judith Ribic und Hermine Liska

Als Zeitzeugin der ersten Generation berichtete Hermine Liska über ihre Erfahrungen mit dem NS-Regime. Sie gehört noch jener Generation an, die den Terror des Dritten Reiches miterleben musste. Die Verweigerung des Hitlergrußes und des Beitritts zur Hitlerjugend bedeutete die Trennung von ihrer Familie und die Einweisung in ein NS-Umerziehungslager.

Die SchülerInnen der 8. Klassen sowie der 4b Klasse zeigten sich tief beeindruckt von dem Widerstandsgeist dieses elfjährigen Mädchens, das dem Terrorregime mutig die Stirn bot und sich durch keine Drohungen beeindrucken ließ. Die SchülerInnen nützten die Gelegenheit, sich mit dieser außergewöhnlichen Frau über Zivilcourage und Moral auszutauschen.

Judith Ribic erzählte als Zeitzeugin der zweiten Generation von ihrem Vater Ernst Reiter und dessen Erlebnissen im 2. Weltkrieg. Als Bibelforscher waren für ihn die Gebote der Bibel ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘ und ‚Du sollst nicht töten‘ weitaus wichtiger als dem Führer zu gehorchen, weshalb er den Wehrdienst immer wieder verweigerte. Er bezahlte seine Standhaftigkeit mit jahrelanger Konzentrationslagerhaft und überlebte nur mit viel Glück.

Die Einträge im Gästebuch dokumentieren die Betroffenheit der SchülerInnen: „Sie sind ein großes Vorbild“…“Mut kann man sich nicht kaufen. Danke, dass Sie Ihre Stimme erhoben haben, damals und heute.“…“Wer sich der Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. Deshalb ist es wichtig, nicht zu vergessen.“