Ein- und Rückblicke – Forschungskurs 2015/2016

Inhalt und Zielsetzung des Forschungskurses für die Schüler/innen der 2. und 3.Klasse des Akademischen Gymnasium im ersten Semester waren Forschung eigenständig zu betreiben, erste Kontakte mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zu knüpfen, Experten und Expertinnen kennenzulernen und auszuprobieren, was er heißt, wissenschaftlich zu arbeiten. Dazu verfolgte jeder Schüler und jede Schülerin eigenständig ein eigenes Forschungsprojekt. Die Themen waren und sind äußerst vielseitig:

  • Treibstofferzeugung zur Verbesserung der Umwelt
  • Science-Fiction-Phänomene in der realen Welt
  • Parallelen zwischen den Pyramiden der Maya-Kultur und der altägyptischen Hochkultur
  • Zentraler Mythos im alten Ägypten
  • Entstehung des Sonnensystems

In den ersten 2 Monaten (Oktober, November 2015) wurde dazu das Forschungsprojekt soweit präzisiert, dass die Forschungsfragestellung klar war, Unterfragen formuliert, der Forschungstand dazu erhoben und vertrauensvolle Quellen gesucht. Parallel dazu erfolgte Information und Training sowohl prozessbezogen als auch personenbezogen: Feedback geben, Reflexion der eigenen Tätigkeit, Forschungsmethoden, wissenschaftliches Arbeiten und Zitieren, Forschungszyklus, etc. Unterstützend dazu besuchte der Forschungskurs gemeinsam im Dezember die Universitätsbibliothek um auch „hinter die Kulissen“ der Recherche und Sammlung zu blicken. Im Dezember 2015 und Jänner 2016 ging es nun vorrangig darum, die Rechercheergebnisse zu ordnen, zu systematisieren und darauf aufbauend das Ziel des ersten Forschungsprojekts vorzubereiten: das Experteninterview. Aus den Rechercheergebnissen wurden weitere Fragen entwickelt, Kontakt zu Experten aufgenommen und interviewt. Die Ergebnisse dieser Interviews, welche persönlich, per Mai, per Skype oder telefonisch erfolgten, wurden bearbeitet und in der Gruppe präsentiert. Zentraler Entwicklungsschritt auf persönlicher und Prozess-Ebene war in dieser Phase das eigenständige Formulieren von Meilensteinen im Forschungsprozess und die daraus abgeleiteten Arbeitspakete und somit die Forschungsplanung selbständig durchzuführen.

Das erste Semester im Forschungskurs wurde im Team reflektiert, die Ergebnisse sind als Zusammenfassung im Anhang. Sie umfassen sowohl inhaltliche Forschungsergebnisse als auch persönliche Entwicklungsschritte und Prozesserkenntnisse.

Nächster Schritt im Forschungskurs und somit Einstieg ins zweite Semester war der Intensivtag mit dem 2. Forschungsprojekt zum Thema „Social Media und informelles Lernen“. Dies wurde von den Schülerinnen und Schülern als Team durchgeführt um die folgenden Forschungsfragen sowohl qualitativ als auch quantitativ zu behandeln:

  • Was ist „informelles Lernen“? Was ist „Social Media“?
  • Welche Bedeutung hat Social Media für das informelle Lernen?
  • Was, von wem, wie, unter welchen Rahmenbedingungen wird mit Social Media gelernt?
  • Welche Konsequenzen sind daraus für die Erwachsenenbildung und für die Schule abzuleiten?

Aufbauend auf die methodischen Erfahrungen zur Herangehensweise an ein Forschungsprojekt aus dem ersten Semester mit Zitieren und Literaturrecherche, mit Planung und Meilensteinen etc. wurde diese Aufgabe in der Gruppe in höherer Eigenverantwortung umgesetzt und somit auch nochmal gefestigt. Der am Intensivtag erstellte Fragebogen wurde nach einem Pretest nochmal optimiert und in einer Umfrage an eine Stichprobe von über 100 Personen eingesetzt. Die Daten wurden (vorrangig nominalskaliert) in Excel erfasst und ausgewertet. Gerade auch die Bereinigung der Rohdaten bot einen großen Erfahrungsschatz für weitere Fragebögen und wissenschaftlich-methodologische Diskurse. Zur Auswertung und zum Einstieg in die hohe Kunst der Statistik wurde eine Expertin eingeladen, welche einerseits die Komplexität der statistischen Auswertung und auch Testung im allgemeinen darlegte, andererseits auch sehr konkret mit den Daten aus der Untersuchung mit den Schülerinnen und Schülern arbeitete. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Diese wurden auch in einem Poster –wie auch im wissenschaftlichen Feld üblich- präsentiert und ausgedruckt (s.Anhang).

Alle FORSCHUNGSPROJEKTE im Überblick:

  1. Forschungsprojekt 1 als Einzelarbeit mit individuellem Thema
    • Thema: individuell entwickelt aus der Forschungsidee im Motivationsschreiben
  • Treibstofferzeugung zur Verbesserung der Umwelt
  • Science-Fiction-Phänomene in der realen Welt
  • Parallelen zwischen den Pyramiden der Maya-Kultur und der altägyptischen Hochkultur
  • Zentraler Mythos im alten Ägypten
  • Entstehung des Sonnensystems
    • Methode: Recherche und Experteninterview per Mail/Skype/Telefon/persönlich
    • Produkt: Kurzzusammenfassung des Interviews, eigene Reflexion, Film oder PPT
  1. Forschungsprojekt „Informelles Lernen und Social Media“ als Teamarbeit
    • Methoden: Recherche, qualitative und quantitative Erhebung, Fragebogen
    • Weg: Forschungsplan
    • Produkt: Excelgrafik, Poster, Forschungsbericht
    • Expertenbesuch: ÖZBF – Forschung & Statistik, Intelligenzkonstrukt

 

ZIELE und Intentionsebenen des Talentförderkurses: PRODUKT / PERSON / PROZESS

  1. Begabung als Auftrag an sich selbst erkennen
  2. Schwierige Ziele erreichen
  3. Forschungsweg eigenständig gehen
  4. Exzellente Produkte
  5. Deliberate Practice
  6. Durchhaltevermögen bewusst machen


Evaluation zu den 3 Intentionsebenen des Forschungskurses: PERSON, PRODUKT & PROZESS

  • Zu Beginn und am Ende des Kurses
  • Reflexion mit den Schüler/innen am Ende des 1.Semesters (s. Anhang)
  • Rückmeldungen der Eltern (und Wiederanmeldung der Schüler/innen für das kommende Schuljahr)

 

Rückmeldungen und Lernerfahrungen aus dem ersten Semester:

  • Neue Freunde kennengelernt und Ziele gesetzt
  • Ich habe gelernt, mein Thema gut einzugrenzen und mich zu fokussieren
  • Gelernt, sich die Zeit einzuteilen
  • Auch wenn es auf den ersten Blick sehr viel wirkt, kann man es in kleinen Schritten schaffen
  • Um ein großes Ziel zu erreichen, sollte man sich in jedem Fall einen guten Plan überlegen.
  • Arbeitseinteilung gelernt und an Pläne sich zu halten
  • Ich habe gelernt, mit Zeitdruck umzugehen
  • Habe gelernt, die richtigen Seiten zu finden
  • Keine Angst davor haben fremde Leute anzuschreiben
  • Ich habe gelernt, dass das Internet nicht immer die größte Informationsquelle ist
  • Ich habe sehr viel Interessantes und Neues gelernt
  • Ich habe gelernt, Videos zu schneiden 🙂
  • bekam interessante Ideen und Anregungen

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