HERBSTIMPRESSIONEN
Vor 2 Wochen haben die Schülerinnen und Schüler der 7E die sonnigen Herbsttage genutzt, um im Rahmen eines kreativen Schreibprojekts im Deutschunterricht Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema Herbst zu verfassen. Außerdem sind sie ausgeschwärmt und haben rund um die Schule Herbstimpressionen aufgenommen, von denen sie sich inspirieren ließen. Hier könnt ihr ein paar Textauszüge sowie die schönen Fotos bewundern….
Ich finde das Leuchten des bunten Laubes im Licht der goldenen Sonne wunderschön. Es erinnert mich an vergangene Jahre, in denen ich mit meinen Schwestern in zu großen Mänteln und festen Schuhen in den Wald gegangen bin, um zu spielen. |
Eine Illusion, sich an dem Toten, Abgefallenen zu ergötzen. Ein Baum ist ein Baum des Stammes, der Wurzeln und der Äste wegen. Mich fasziniert das Konstrukt und nicht der Abfall. Die Blätterhülle verschleiert, stört, irritiert. Und im Herbst ist sie weg, verflogen, aufgedeckt. Welch ein Segen! |
Herbst war nie ihre Lieblingsjahreszeit, Herbst war trüb. Eine trübe, fahle Passage des Jahres, die schier zwanghaft versucht, ihre Tristheit mithilfe eines bunten, ungestümen Blätterwirbels zu überdecken. Und darauf fallen die anderen Menschen rein, verblendet durch den beglückenden, herbstlichen Zauber oder was auch immer- sie glaubt nicht daran. Sie glaubt nicht daran, dass die neu erlangte Farbpracht der heimatlichen Wälder irgendwelche positiven Emotionen in ihr auslösen kann, geschweige denn das Wirrwarr in ihrem Kopf, das sich innerhalb der letzten Wochen mehr und mehr verwoben und verstrickt hat, auch nur ansatzweise lösen kann. Würde dem Herbst das gelingen, ihren unaufhörlichen Gedankenspielen mit seinem zaubrischen Blättertanz ein Ende zu bereiten, hochhalten würde sie ihn, über das Maß hinaus als schönste Jahreszeit anpreisen. Aber da dies wohl kaum geschehen wird, bleibt sie dabei: Der Herbst war nie ihre Lieblingsjahreszeit. |
Herbst, die Blätter fallen
Herbst, ihr Ruhm vergangen Herbst, Verfall im Herbst
Die Blätter, sie fallen, wir merken es kaum Manch einer badet in Leichen, rot und braun Die kalte Leere des Winters naht Wir begeben uns fröhlich auf den düst’ren Pfad |
Für James kommt die Zeit des Abschieds, die Zeit, auf die er seit dem Frühling vorbereitet wurde, die Zeit, in der er zum ersten Mal alleine sein wird, die Zeit vor der sich jeder von seinesgleichen fürchtet und die Zeit, die jeder erwartet, aber nicht kommen sieht. Doch James fühlt sich noch nicht bereit Abschied von seinem Lebensspender zu nehmen, James fühlt sich noch nicht bereit bald schwerelos durch die Lüfte zu ziehen, James fühlt sich noch nicht bereit die Reise alleine anzutreten. |
Oh Herbst welch Farbenpracht, keine Frage, bei Wind und Wetter entfaltest du deine Kraft. Oh Herbst, sei willkommen, du bist mir durchaus wohlgesonnen, ach zum Glück hat jene Zeit des Jahres nun erneut begonnen. |
Ich befinde mich im fortgeschrittenen Herbst. Mein karger werdender Kopf, assoziierbar mit dem herabfallenden Laub, und auch meine fortschreitende Gebrechlichkeit, assoziierbar mit den morschen Ästen, sind nicht übersehbare Zeichen der Vergänglichkeit. Mein einziger Gehstock hält mich noch aufrecht.
Du spazierst und schreitest in kleinen Schritten entlang des Feldes und beginnst zu atmen. Eine schwermütige Sehnsucht erfasst dich, denn du weißt: es sind die letzten sonnigen Tage, bevor es anfängt zu regnen. Du weißt, bald kommt der Winter und die Menschen verändern sich mit der Landschaft. Du gehst durch die Felder, vorbei an Wäldern und fern ist das Gebirge zu sehen und obwohl dir gerade jetzt besonders warm ist, weißt du dennoch, dass es dort oben bitterkalt und einsam ist. So fern und unberührbar liegt es dort im Schatten, kein Sonnenstrahl dringt durch die Felsvorsprünge. Du atmest die frische Herbstluft und ein Windhauch fährt dir durch die Haare und du nimmst einen weiteren Atemzug. Du bist so fern. |
Herbst, für Manche nur eine Zeit, die von Blätter rechen, Regen, Nebel und grauem Himmel geprägt ist.
Doch Herbst ist viel mehr, Herbst ist ein Gefühl, ein Übergang von den warmen, langen, sonnigen Tagen des Sommers zu der dunklen, kalten Winterzeit. Eine Zeit in der die Welt noch ein letztes Mal aufleuchtet, in den hellsten Farben, bevor sie sich in einen Winterschlaf begibt. |
Dunkelheit überwiegt, die Kälte naht.
Sie tritt nicht plötzlich ein. Es ist ein verlaufender Prozess, der sich in einem Kreis schließt. Ein Teil des Großen. Ein Tor zum nächsten Abschnitt. Ein kleiner Schimmer in der Dunkelheit. |